Kopenhagen - oder lieber doch nicht?
Nach einem etwas trödeligen Start landeten wir nach 6 Tagen in Bagenkopp. Wir hatten vorher in Kappeln noch 2 Tage abgewettert, die Fahrt sollte ja entspannt werden und kein Gehetze. Die See war dann doch noch vom Wetter recht mitgenommen, trotz ruhigen Windes hatten wir vor Bagenkopp deutlich über 1m Welle.
(Bagenkopp)
Die Fahrt am nächsten Tag nach Onsevig kann noch als planmässig eingestuft werden.
(Nein - nicht wirklich die Toilette in Onsevig - aber gepaßt hätte es in die Idylle :)
Regelmässig studieren wir natürlich abends die Wetterkarten - eigentlich eher um die Wellenhöhen als den Wind zu deuten. Wie dem auch sei, Planung ist Sicherheit. Und mit Sicherheit hätten wir es zwar nach Kopenhagen geschafft, vermutlich sogar in zwei Tagen - aber nicht mehr zurück. In den verbleibenden 2 Wochen sollte sich ein Tiefdruckkern über Sjelland festsetzen. Mit beachtlichen Windgeschwindkeiten. Damit wäre eine Rückkehr nach Schleswig unmöglich geworden.
Also Kurswechsel. Fluchtartig drehten wir auf Südwest, den starken Westwind der nächsten Tage vor Augen wollten wir so weit wie möglich nach West vorankommen. Der Kurs nach Laboe versprach zumindest etwas Segeln, wenn auch hart am Wind. Wir motorten gegen Wind und Welle bis zur Südspitze nach Langeland. Einer der etwas längeren Schläge mit knapp 50 Meilen - für unsere kleine Ritter-Sport über 14 h.
Laboe hinterließ keine bleibende Schäden bei der Besatzung, aber viel mehr war dem Ort auch nicht abzugewinnen. Noch fast 2/3 vom Urlaub vor dem Bug saßen wir ratlos in der Westwind-Falle. Nach einem Studium der Windgeschwindigkeiten vor der Küste entschieden wir uns - mal wieder :-) - für Sonderburg. Dort ließen wir einfach den Wind durch die Masten pfeiffen und machten uns ein paar schöne Tage an der Küste, bevor wir die altbekannte Route über Schleimünde und Kappeln in den Heimathafen antraten.