Zurück auf See

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Nach langer Corona-Pause und schwierigem Saisonstart nun doch fast 3 Wochen auf dem Boot. Aus den angedachten Ideen von Rostock oder Kopenhagen wurde dann doch nur eine Trödeltour durch Schlei und Als. Zu lange war wohl keine Pause - das dahindümpeln war Balsam für die Seele.

Nach ambitioniertem Start aus der Schlei der erste Dämpfer auf dem Weg nach Sonderburg: die Fock klemmt. Bei Windstärke 5 mit Böen 7 und umherziehenden Gewittern braucht man nicht auch noch Probleme mit dem Rigg. In Sonderburg haben wir uns dann erst mal von den "Strapazen" erholt und uns - auch Wetterbedingt - ein paar Tage im Hafen gegönnt. Auf unseren Spaziergängen haben wir dann auch die Innenstadt von Sonderburg gefunden - bisher waren wir immer eine Querstraße davor im Einkaufszentrum versackt.

Nach Überlegungen und Telefonaten zur nicht funkionerenden Rollanlage haben wir uns entschieden, nach Augustenburg weiterzufahren. Das liegt auf dem Weg nach Kalvö - unserem ursprünglichen geplanten ersten mehrtätigen Stopp. Günni - ein Segler aus Schleswig, den wir dort mit seiner Frau Gabi kennengelernt hatten - hatte uns Anders in Augustenburg empfohlen, der neben einem Hafen dort auch eine Werft besitzt. Die Einfahrt nach Augustenburg war abenteuerlich - noch enger und flacher, als wir das aus der Schlei gewöhnt sind.

Anders warf auch gleich einen Blick auf unser Rigg - winkte allerdings schon vom Steg aus ab... das müßte dringend mal in die Werft. Auf unsere Aussage hin, daß wir dort gerade herkommen meinte er nur, es sei fahrlässig, jemanden mit so einem Rigg losfahren zu lassen. Mit seiner Hilfe straffte ich das Achterstag am Hahnepot mit Leinen, so dass die Fock zumindest in Ansätzen wieder drehen konnte.

Ein wenig niedergeschlagen von den neuen Nachrichten - und verärgert über die Reparaturen in Schleswig - beschlossen wir, nach Dywig weiterzufahren. Hier waren wir bisher noch nicht  gewesen - die Strecke durch den Alsfjord ist halbwegs ruhiges Gewässer und die Entfernung war unter 20 Meilen.

Die Einfahrt nach Dywig war so abenteuerlich, wie sie mir schon öfters geschildert worden war. Eine enge, kurvige Fahrrinne mit manchmal nur 4 Metern breite führt durch eine sandige Enge in die dahinterliegende Bucht nach Dywig. Schon Eingangs der Bucht sieht man linker Hand die Ankerlieger - auch das wird hier gern gemacht. Zwischen den Ankerliegern und den beiden Häfen am Ende der Bucht geht rechter Hand ein kleiner unscheinbarer Kanal. Er schlängelt sich durch etwas Wald und Wiesengebiet und mündet nach ca. 200 Metern in eine weitere Bucht. Diese hat größtenteils nicht mal 80 cm Tiefgang - man muss sich strickt an die kleinen Privattonnen halten ,die die Fahrrinne markieren. Am Ende der Strecke auf der anderen Seite der Bucht liegt der Hafen von Mjels - eigentlich nur ein Hof mit mehreren Häusern. Der Hafen wird von der Frau des Bauern betrieben, er selbst kommt für technische Belange manchmal dazu.

Nach einigen beschaulichen Tagen in der Bucht ging es zurück über Sonderburg nach Schleswig.